Therapiebegleitende Elternarbeit

Allgemeines

Jede Lern- und Leistungsstörung, egal ob es sich um eine Leserechtschreibschwäche oder eine Rechenschwäche handelt, hat starke emotionale Auswirkungen auf das betroffene Kind selbst, auf die Familie und das schulische Umfeld.

Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, das Wirkungsgefüge des Lernens, das heißt das schulische Umfeld und die Familie, vor allem aber die lernbegleitende Person intensiv in den therapeutischen Prozess miteinzubeziehen. Vielmals haben sich im Laufe der bereits erlebten schwierigen Zeiten ungünstige Verhaltensweisen zwischen dem Umfeld des Kindes und dem Kind selbst aufgebaut, die im gemeinsamen therapeutischen Prozess verändert werden können.

Zielsetzung ist, ein konstruktives und verständnisvolles Miteinander zu entwickeln, zielführende Strategien und Methoden einzuüben damit das Kind wieder Freude am Lernen findet. Es erlebt Selbstwirksamkeit und wird dadurch zunehmend wieder eigenverantwortlich und selbständig arbeiten.

Weiter beinhaltet das integrative Konzept die dauerhafte Begleitung und Einbeziehung der Eltern bzw. der lernbegleitenden Person während der Therapiestunden. Dies ermöglicht eine kontinuierliche und konsequente Umsetzung der in der Therapie erarbeiteten Inhalte. Darüber hinaus werden die Eltern aktiv unterstützt, im Lernprozess neue Wege und Möglichkeiten zur Förderung ihrer Kinder zu finden und zu gehen.

Elternkurs

 Parallel zum Beginn der Therapie findet ein Elternkurs statt. Dieses Elterncoaching umfasst 3 Abende à 90 Minuten mit folgenden Inhalten:

  • Detailinformationen zu den einzelnen Störungsbildern mit ihrer Symptomatik
  • Teufelskreis Lernstörung – negative und positive Lernstruktur nach Betz/Breuninger
  • Konstruktiver Umgang mit den Schwierigkeiten einer Teilleistungsstörung
  • Vermittlung konkreter Unterstützungsmöglichkeiten und Verhaltensweisen zur Veränderung der negativen in eine positive Lernstruktur
  • Grundlagenvermittlung als Voraussetzung zum Aufbau des Selbstwertgefühls und der Motivation des Kindes

Zusammenarbeit mit den Schulen

Neben der begleitenden Elternarbeit ist die Kooperation mit den Lehrkräften des Kindes unabdingbar. Gemeinsam mit den Lehrkräften und Eltern werden individuelle Fördermaßnahmen festgelegt und Lösungen zur Erleichterung der oft angespannten Situation im Unterricht sowie der Hausaufgabensituation besprochen.

Ferner besteht in besonderen Fällen nach der Verwaltungsvorschrift des Kultusministeriums vom 20.08.2008 die Möglichkeit des Anspruchs auf einen Nachteilsausgleich.