Wenn Sie sich Sorgen machen weil Ihnen auffällt, dass
- Ihrem Kind das Lesen und Schreiben trotz aller Mühe und ausdauerndem Üben schwer fällt
- die Hausaufgabensituation jeden Tag aufs Neue anstrengend und zum Kampf wird
- sich keine oder nur geringe Fortschritte zeigen
- Ihr Kind das Lesen und Schreiben vermeidet
- Ihr Kind häufig unkonzentriert ist
- Ihr Kind auffällige Verhaltensweisen, Ängste oder psychosomatische Beschwerden entwickelt
- Ihre Beziehung zu ihrem Kind durch die Schwierigkeiten immer belasteter wird,
dann handelt es sich möglicherweise um eine Leserechtschreibschwäche oder Leserechtschreib-störung – auch Legasthenie genannt.
Was ist eine Leserechtschreibstörung:
Die Leserechtschreibstörung ist ein weltweit anerkannter Begriff, der im internationalen Klassifikationssystem der WHO (ICD-10, F81.0) einen festen Platz hat. Sie ist als eine umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten aufgeführt, die sich nicht aufgrund einer unangemessenen Beschulung, einer Intelligenzminderung, psychischen Störung oder Seh- bzw. Hörstörungen erklären lässt. Grundsätzlich sind ca. 4-8% der Bevölkerung von einer LRS betroffen, grundsätzlich mehr Jungen als Mädchen. Man geht davon aus, dass in vielen Fällen eine genetische Disposition im Zusammenwirken mit häuslichen und schulischen Einflüssen für die Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb verantwortlich ist. Wesentliche Störungen liegen in den Übersetzungsvorgängen der visuellen, der sprachlichen und der auditiven Informationsverarbeitungsprozesse, die beim Erwerb des Lesens und der Rechtschreibung nötig sind, sowie im Bereich des verbalen Kurzzeitspeichers.
Eine Leserechtschreibstörung ist nicht nur in der kombinierten Form der Störung des Lesens und des Schreibens zu finden, beide Störungen können auch isoliert auftreten:
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- Die isolierte Rechtschreibstörung, deren hauptsächliche Schwierigkeiten im Bereich der Entwicklung des Rechtschreibens liegen, ohne Vorgeschichte einer Lesestörung.
- Die isolierte Lesestörung , auch Dyslexie, beschreibt die Problematik beim Erwerb des Lesens und des Leseverstehens.
Erste mögliche Anzeichen für eine LRS sind oft schon im Kindergartenalter im Bereich der phonologischen Bewusstheit beobachtbar.
Weitere Symptome:
- Ein und dasselbe Wort wird immer wieder auf andere Weise falsch geschrieben
- Ähnliche Buchstaben wie b/d, p/q werden häufig verwechselt
- Buchstaben werden weggelassen oder welche hinzugefügt
- Das Lesen geht nur langsam, stockend und fehlerhaft
- Es werden Wörter dazu erfunden oder weggelassen
- Beim Lesen wird leicht in der Zeile verrutscht
- Wörter und Sätze können nur schwer gemerkt und wiedergegeben werden
- Der Inhalt des Gelesenen wird nur teilweise oder gar nicht verstanden